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Austern, Walnüsse, Goji Beeren, Heidelbeeren, Spinat, … . Sind die positiven Vorteile dieser vermeintlichen „Superfoods“ reines Marketing? Gehen wir dem auf den Grund!

Machen wir reinen Tisch: Die so genannten Superfoods gibt es nicht. Dennoch wird der Begriff „Superfood“ in Zeitungen und Blogs auf der ganzen Welt beharrlich verwendet.

„There is no evidence that any of these foods are in any way unusually good.“ (es gibt keinen Beweis dafür, dass diese Lebensmittel in irgendeiner Form besonders gut sind).

University College Dublin, Professor der Ernährungswissenschaften – Mike Gibney

Superfood gibt es nicht

Gerade die Beschreibung „Super“ müsste dazu führen, dass es auch gesunde Lebensmittel geben müsste, die eben keine Superfoods sind. Manche gesunde Lebensmittel sollen demnach undankbarerweise ganz gewöhnliche gesunde Lebensmittel sein. Das ist ein Blödsinn!

Der Superfood-Boom – Wieso liebt jeder Superfoods?

Der Begriff Superfood ist keine Neuheit. Bereits seit vielen Jahren und Jahrzehnten existiert dieses derzeitige Modewort. Die aktuelle Aufmerksamkeit der vermeintlichen Superfoods liegt jedoch sicherlich an dem wachsenden Interesse an Ernährung, Lebensmitteln und Gesundheit. Die meisten Menschen jüngerer Generationen sind gesundheitsbewusster und informieren sich  häufiger über das Internet über Diäten und Ernährungsmöglichkeiten.

Es hat die Suche nach dem ewigen Leben begonnen. Krebsvorbeugung ist kein Modewort mehr. Dadurch werden viele Menschen leichtgläubiger.

Superfood gibt es nicht

Den Superfood-Behauptungen fehlt es an Beweisen

Viele Lebensmittelproduzenten versuchen mit allen möglichen Mitteln, ihre Produkte zu verkaufen. Dafür werden hohe Summen für Marketing ausgegeben. Diese Unternehmen versuchen also dich davon zu überzeugen, dass durch den Konsum ihrer Produkte dein Leben länger wird, du eine höhere Intelligenz bekommst, dein Herz gesünder pumpt und so weiter und so fort.

Lebensmittel mit so einem Superfood-Image werden daraufhin teurer verkauft.

Kein Ernährungswissenschaftler verwendet jedoch ernsthaft den Begriff Superfoods.

Marketing! Auf diesen Zug springen dann diverse Blogger und Zeitungen dankend auf, die dadurch die Leserschaft unterhalten und die Auflagezahl erhöhen können. Verbraucher erzählen gerne davon und jeder scheint glücklich.

Der Schein trügt! Denn Essen ist .. nunja.. Essen.

Für die Lebensmittelsicherheit ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ins Leben gerufen worden. Ihr eigenes Zitat:

„Der Lebensmittelsicherheit in Europa verpflichtet“
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit

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Diese Behörde verbietet Behauptungen für Lebensmittel, die nicht durch fundiert-wissenschaftliche Beweise untermauert sind. Aus diesem Grund findest du zwar in Büchern, Blogs und Internetseiten Neuigkeiten zu den „Superfoods“, aber du wirst sie (zum Glück) nicht in den Regalen der Supermärkte finden.

Beispiele für gescheiterte Marketingversuche, die von der EFSA abgelehnt worden sind:
  • Natürliche Beeren beinhalten Antioxidantien und daher sind sie gut für eine Herz-unterstützende Diät„. Von der Behörde abgelehnt worden.
  • Die Behauptung, dass Bioflavonoide den Blutkreislauf gesund halten. Von der Behörde abgelehnt.
  • Bei der Begutachtung eines Heidelbeer-Saftes auf dem irischen Markt sind Anti-Alterungs-Vorteile behauptet worden. Von der Behörde abgelehnt worden.

Was sind Antioxidantien?

Um zu verstehen, was für vermeintlich gesunde Vorteile diesen Superfoods nachgesagt wird, musst du zunächst einmal verstehen, was Antioxidantien sind und was sie tun:

Antioxidantien sind Moleküle, die deine Zellen vor den gesundheitsschädlichen freien Radikalen schützen. Diese freien Radikale kommen zum Beispiel durch Alkoholkonsum, Rauchen und durch den natürlichen Stoffwechselvorgang in deinem Körper.

Zu viele freie Radikale können dazu führen, dass du Stress hast, was wiederum dazu führt, dass deine Zellen beschädigt werden. Dadurch beschleunigt sich der Alterungsprozess, das Risiko diverser Arten von Krebs, Diabetes und Herzproblemen wird erhöht.

Superfood gibt es nicht

Wo ist das Problem, dass Superfoods als super gesund bezeichnet werden?

Diese Lebensmittel sind nicht schlecht. Sie sind meistens sogar eine gute Wahl und bieten dir eine Fülle an Nährstoffen.

Dabei treten aber auch Probleme auf.

Problem # 1 – Einseitige Ernährung

Zum einen glauben viele Menschen, durch den Konsum dieser „Superfoods“ super gesund zu werden. Viele Personen reduzieren ihre Ernährung auf diese Lebensmittel mit der Annahme, dadurch eine ausgewogene Ernährung einzuhalten.

Das hat dazu geführt, dass nun alle fleißig Heidelbeeren futtern und im Gegenzug andere Lebensmittel ausgelassen werden. Gerade andere günstige Lebensmittel wie Karotten und Zwiebel haben aber auch enorm viel zu bieten.

Problem #2 – Viele Menschen glauben dadurch, dass gesunde Ernährung teuer sein muss

Der Glaube, dass gesundes Essen teuer sein muss. Diese als Superfood bezeichneten Lebensmittel sind nicht zufällig teuer. Dahinter steckt ausgeklügeltes Marketing!

Du tust dir und deinem Körper natürlich nichts schlechtes, wenn du Lachs, Chia Samen und Goji Beeren isst. Aber es kann sein, dass du dein wohl verdientes Geld für etwas „magisches“ ausgeben willst, was eigentlich nicht stimmt.

Superfood gibt es nicht

Problem # 3 – Studien untersuchen hohe Konzentrate

Es existieren bereits unzählige Studien zu gesundheitlichen Vorteilen von Lebensmittel. Eine genauere Betrachtung führt allerdings dazu, dass nicht jede Studie auf den menschlichen Konsum übernommen werden kann. Denn die Bedingungen, unter denen die Laborversuche durchgeführt werden, sind meistens völlig unterschiedlich zu menschlichem Essverhalten.

Einerseits werden in den Studien sehr hohe Mengen an Nährstoffen verwenden. Diese hohe Menge konsumiert allerdings niemand in einer normalen Diät. Darüber hinaus sind viele dieser gesundheitlichen Vorteile oft nur sehr kurzfristig nachgewiesen worden und daher nicht auf eine menschliche Lebensdauer hinunterzubrechen. Das bedeutet, dass Menschen diese Lebensmittel ständig und wiederholt essen müssten.

Superfood gibt es nicht

Problem # 4 – Überessen gesunder Lebensmittel

Wenn auf einem Lebensmittel Begriffe wie „Super“ und „gesund“ stehen, denken viele Menschen, dass sie deshalb unlimitiert viel davon zu jeder beliebigen Uhrzeit essen können. Das führt allerdings auch oft zu Gewichtserhöhungen. Denn gerade in Obst ist oft viel Fruchtzucker vorhanden.

Es gibt ganz allgemein keine guten und schlechten Lebensmittel. Es gibt gute und schlechte Ernährungsweisen. Je größer die Vielfalt und Balance in der Ernährung ist, desto besser.

Durch den hohen Konsum weniger konkreter Lebensmittel reduzierst du automatisch die empfohlene Zufuhr anderer Lebensmittel mit genau so wichtigen Nährstoffen.

Superfood gibt es nicht

Problem # 5 – Studien untersuchen Lebensmittel isoliert

Eine letzte Schwierigkeit findet sich darin, dass diese Nährstoffe isoliert untersucht werden. Wir Menschen konsumieren unser Essen allerdings in einer Fülle an Kombinationen. All diese Kombinationen lösen andere Reaktionen in unserem Körper aus.

Ein Beispiel: Wenn du Karotten oder Spinat isst, kann dein Körper das gesunde Betacarotin in deutlich höheren Mengen aufnehmen, wenn du es mit einer Fettquelle (zum Beispiel gutem Olivenöl) kombinierst.

Superfood gibt es nicht

Nährstoffe stehen also in Wechselwirkung zueinander. Um das ganze noch komplizierter zu machen reagiert jeder Mensch anders auf die unterschiedlichen Lebensmittel. Die Verdauung funktioniert nicht bei allen gleich. Es haben deine Hormone, dein Stresspegel, dein Darm und deine ansonsten konsumierten Lebensmittel Einfluss auf deine Gesundheit.

Hier geht es weiter zu echtem Brainfood für deine bessere Hirnleistung

Daher kommen wir zu dem eigentlich wichtigen Thema:

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung

So viele gesunde Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen dieser Welt essen unterschiedlich. Es wäre unmöglich, dass all diese Menschen die gleichen (Superfood)-Lebensmittel essen! Das würde sich nicht vereinen lassen. Dennoch sind Menschen ohne „Superfoods“ top fit und völlig gesund.

Diese Menschen haben allerdings eine andere Gemeinsamkeit: Sie kochen selbst, essen vielseitig und nehmen auf ihre jeweiligen Lebensumstände Rücksicht.

Gesundheit und bewusste Ernährung funktioniert nicht durch selektive Zuführung diverser „Superfoods“ sondern durch eine ausgewogene und vielseitige Ernährung. Gerade diese Fülle an unterschiedlichen Zutaten macht eine gesunde Lebensweise aus.

Die meisten Experten sind grundsätzlich einig, was eine gesunde und erfolgreiche Ernährung beinhalten muss:

Hoher Konsum von Gemüse, Nüssen und Früchten, Salate mit gesunden Ölen, viel Fisch, weniger Fleisch, weniger industriell verarbeitete Lebensmittel und wenig fettreiche Milchprodukte.

Es ist daher wichtig für dich, dass du keinen radikalen Fokus auf individuelle Lebensmittel richtest. Das führt nämlich automatisch dazu, dass du auf andere wichtige Lebensmittel verzichten musst.

Das wiederum hat die Konsequenz, dass du bei einer ausschließlichen Ernährung dieses „Superfoods“ in Wirklichkeit ungesund isst.

Superfood gibt es nicht

Zusammenfassung

Die Vorstellung von Superfoods ist durchaus verlockend. Ich kann das große öffentliche Interesse auch absolut verstehen. Es macht allerdings keinen Sinn, aufgrund dieser Fantasie die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen.

Es ist unrealistisch, dass ein radikaler Konsum von „Superfoods“ deine Gesundheit gravierend verbessern würde. Aus diesem Grund ist es immer wichtig, diese Lebensmittel in eine gute und ausgewogene Ernährung einzubauen.

Die Bezeichnung „Super“ führt zu dem Irrglauben, dass andere Lebensmittel in unserer Ernährung nicht so gesund wären. In Wahrheit sind diese Lebensmittel allerdings genauso wichtig. Achte daher – um ein Beispiel zu nennen – darauf, ausreichend Gemüse und Obst in ausgewogener Vielfalt zu essen.

Und wenn wir schon beim Thema einer gesunden und krankheitsvorbeugenden Lebensweise sind, darf natürlich ausreichend Sport und Bewegung nicht fehlen.

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