Jajaja – Ich weiß ganz genau, was du dir gerade denkst. Bin ich jetzt völlig esoterisch geworden?
Aber bitte höre mich zunächst einmal an. Versprichst du mir das? Bitte. Ok? Fein! 🙂
Zunächst einmal geht es heute um richtig leckere selbstgemachte Gnocchis und Gnocchis werden traditionell aus Kartoffeln zubereitet. Allerdings habe ich mittlerweile auch schon Süßkartoffel-Gnocchi Rezepte gefunden. Die Süßkartoffel ist ja bekanntlich eine Wurzel und aus diesem Grund habe ich den gar nicht so mutigen sondern sehr auf der Hand liegenden Versuch gewagt und eine neue Wurzel für die Zubereitung von Gnocchis verwendet.
Dabei handelt es sich um die sehr esoterisch klingende Wurzel mit der Bezeichnung Lichtwurzel oder bekannter unter dem Begriff „Yamswurzel“. Alternativ wird sie auch Lichtyam, chinesische Yam oder Dioscorea Batatas genannt.
Diese Wurzel kommt ursprünglich aus China und wird dort seit ewigen Zeiten sowohl zum Kochen als auch zu medizinischen Zwecken verwendet. Ende des 19. Jahrhunderts kam dieser Kartoffelersatz schlussendlich auch nach Europa, hat sich aber einfach aufgrund der unfassbar aufwendigen Anbaumethodik nicht durchsetzen können.
Nichts desto trotz gibt es eine Hand voller tapferer und motivierter Menschen, die sich diesen Aufwand des Anbaus der Lichtwurzel freiwillig antun. Diesen Menschen verdanken wir dadurch mehr Vielzahl in unserer Gemüseauswahl.
Was ist an der Lichtyam so besonders?
Zunächst einmal probiere ich gerne neue Dinge aus. Außerdem ist die Lichtwurzel auch tatsächlich aus wissenschaftlicher Sicht sehr gesund und empfehlenswert. Darin ist unter Anderem das Gelbhormon Diosgenin enthalten, das in deinem Körper in Progesteron umgewandelt wird.
Progesteron soll – das ist ein weibliches Geschlechtshormon – besonders wichtig für Frauen sein, die schwanger werden wollen oder in den Wechseljahren sind.
Es kommt aber besser: In Yamswurzeln ist tausendfach mehr Vitamin A enthalten, als in Kartoffeln. Außerdem deutlich mehr Vitamin C, mehr Kalzium und mehr Eisen. Damit nicht genug: Bisher sind in der Lichtwurzel Aminosäuren, Saponine, Polysacharide und mittlerweile 31 Spurenelemente nachgewiesen worden. Die Wurzel wirkt entwässernd, appetitanregend, blutzuckersenkend und verdauungsfördernd.
Eine wahre Wunderwurzel also.
Zu den „Hard facts“:
In 100 Gramm einer Lichtyam Wurzel befinden sich:
- 0,1 g Fett,
- 2 g Eiweiß und
- 22,4 g Kohlenhydrate.
Geschmack
Die Knolle lässt sich auch roh essen, aber genauso gut backen, braten oder kochen. Den Geschmack würde ich mit einer Kartoffel vergleichen, allerdings neutraler im Geschmack. Roh hat sie beim Aufschneiden eine schleimartige Flüssigkeit, die für manche Menschen im ersten Moment eklig wirken könnte. Diese verschwindet aber nach dem Kochvorgang.
Ich habe mich für kochen entschieden. Bei einem erneuten Durchgang würde ich allerdings backen bevorzugen, da dadurch sehr gesunde Nährstoffe nicht im Kochwasser verloren gehen. Gelangert werden soll die Wurzel laut offiziellen Stellen luftig, trocken und kühl (und nicht im Kühlschrank).
Willst du die Lichtwurzel auch probieren?
Hier beim Andreashof kannst du sie bestellen. Es gibt dort auch noch diverse andere wirklich spannende Produkte, die häufig durch das Extrakt oder Pulver von der Lichtwurzel gestreckt sind und dadurch eine ganz individuelle Note bekommen.
Gnocchi
Italienisches Essen schmeckt selbst gemacht um Welten (!) besser, als die industriell im Supermarkt erwerbbaren getrockneten Versionen. Ob das nun Pasta ist, oder eben Gnocchi.
Once you go homemade you never go back.
Gnocchi sind cool. Glaub mir. Und das schönste daran ist, dass sie auch ganz einfach zubereitet werden. In Wahrheit vermischst du nur wenige Zutaten miteinander. Zunächst legst du den Teig ein paar Minuten in kochendes Wasser und fertig sind FRISCHE und SELBSTGEMACHTE Gnocchis. Besser als das wird es nicht.
Dafür werden Kartoffeln, Süßkartoffeln, Karotten oder eben die Lichtwurzel gekocht und zermatscht. Am Besten funktioniert das natürlich mit einer Kartoffelpresse* (wenn du durch diesen Link bestellst, erhalte ich eine kleine Provision, wodurch der Betrieb dieser Seite finanziert werden kann), womit du wirklich sämtliche Klumpen wegebekommst. Natürlich kannst du auch einfach alles mit einer Gabel zermatschen. Im Anschluss massierst du Salz, Eier und Mehl zu einem Teig.
Tipp:
Du kannst die Lichtwurzel/ oder Kartoffeln bereits am Vortag kochen.
Nachdem der Teig fertig geknetet ist, muss er ausgerollt und geschnitten werden. Dann ist er eigentlich fertig.
Allerdings finde ich, dass sich die klassischen Rillen der Gnocchis total auszahlen. Denn darin fängt sich die Sauce, wodurch du beim Essen mehr Sauce bei den einzelnen Bissen hast. Am einfachsten geht das mit einem Gnocchi Brett, aber auch ein leichtes Eindrücken mit der Gabel ist dafür ausreichend. Diese Rillen sind aber natürlich nicht notwendig.
Zur Sauce – Scharfe Tomatensauce
Ich liebe Tomatensauce und könnte tatsächlich darin baden… während ich immer wieder davon esse. Eine verstörend leckere Fantasie.
Du kannst aber natürlich auch andere Saucen zu den Gnocchis zubereiten. Zum Beispiel stelle ich mir vor, dass gerösteter Salbei in hochwertigem Olivenöl und einem mageren Frischkäse sicherlich auch fantastisch dazu schmeckt.
Ich gebe gerne Kartotten in meine Tomatensauce, wodurch ein wenig natürliche Süße und frisches Aroma dazu kommt. Die Karotten werden dabei sowieso sehr klein geschnitten und sind nach dem Verkochen angenehm weich zu kauen.
Wichtig ist, dass du der Sauce Zeit gibst. Italienische Küche ist bekannt für Slow Food. Minestronen werden stundenlang auf schwacher Hitze geköchelt und das gleiche gilt auch für die Tomatensauce. Mindestens sollte die Sauce also für 15 Minuten gekocht werden. Wenn du sie eine Stunde lange köcheln lässt, dann ist das aber umso besser.
Diese Sauce eignet sich übrigens auch für eine Lasagne, eine Pasta oder eine Pizza.
So und bevor es zum Rezept geht, hier noch ein cooler Tipp für dich:
Übrig gebliebene Gnocchis können problemlos ohne Sauce luftdicht eingefroren werden und halten sehr (sehr) lange. Die können dann bei Bedarf sofort für etwa 5 Minuten gekocht werden und fertig ist die Geschichte.
Jetzt auf zum Rezept. Viel Spaß damit!
- 600 g Lichtwurzel
- 1 Ei
- 4-6 EL Dinkelmehl , glatt
- Salz
- 500 g Passierte Tomaten
- 1-2 El Chilipuliver oder 1 frische Chilischote
- 4 Karotten , geschält und sehr klein gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen , gehackt
- 1 gelbe Zwiebel , gehackt
- Basilikumblätter
- 1 TL Salz
- 1 TL Ahornsirup
- Salbei
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Heize das Backrohr auf 180° C vor.
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Lege die Lichtwurzel hinein und backe alles für etwa 50 Minuten. Alternativ: Bring Wasser zum Kochen und koche die Wurzel für 20-30 Minuten. Achte dabei darauf, dass sie im Anschluss mit der Hand gut zerdrückt werden kann.
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Entferne sie aus dem Ofen und erlaube ihr, abzukühlen.
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Entferne im Anschluss die Haut und zermatsche alles entweder mit einer Kartoffelpresse oder mit der Gabel.
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Vermische nun alles mit dem Ei und danach langsam mit dem Mehl. Es kann sein, dass du etwas mehr oder weniger Mehl benötigst. Ergänze das Mehl daher langsam nacheinander. Der Teil soll im Anschluss eine leicht klebrige und zusammenhaltende Konsistenz haben. Wenn es zu klebrig ist, dann ergänze etwas Mehl.
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Nimm nun Teile des Teiges und fabriziere daraus etwa daumendickgroße Rollen.
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Danach kannst du mit dem Messer die typische Gnocchigröße wegschneiden.
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Wenn du noch einen Schritt weiter gehen willst, dann drücke entweder mit der Gabel oder mit einem Gnocchi Brett Rillen in den Teig.
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Bring Salzwasser zum kochen.
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Gib die Gnocchis in das Wasser und warte, bis sie anfangen, an die Wasseroberfläche zu schwimmen. Das dauert etwa 1-2 Minuten. Hebe sie dann mit einem löchrigen Kochlöffel aus dem Wasser und halte sie warm.
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Erhitze in einem Topf etwas Olivenöl.
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Brate darin die Zwiebel mit den Karotten und der Chili an. Die Zwiebel sollten schön glasig werden.
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Gib im Anschluss den Knoblauch mit den passierten Tomaten bei und lass alles für mindestens 15-30 Minuten köcheln, bis die Sauce leicht reduziert ist.
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Würze alles mit Salz und dem Ahornsirup.
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Richte alles zusammen an und iss, solange es warm ist. Dazu passt ein frischer grüner Salat.
Dieses Rezept kann problemlos 1:1 verdoppelt oder verdreifacht werden.
Buon appetito.
Hast du schon Erfahrungen mit der Lichtwurzel gemacht? Erzähle mir in den Kommentaren davon.
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Toll, bravo!!! Das ist ein wunderbares Lichtwurzelrezept. Normalerweise dämpfe ich ein kleines Stück in wenig Wasser und ziehe/schabe danach die Haut vorsichtig ab. Das hier ist Luxus! Ich baue sie selber an und daher weiß ich, wie kostbar sie ist.
Vielen Dank für deine netten Worte, es freut mich sehr und es ist toll zu sehen, dass auch bei uns ein paar tapfere Menschen die Wurzel anbauen.
Tolle Rezepte 👍🏻
Danke 🙂 🙂 🙂
Hallo,
Vielen Dank für die tollen Rezepte.
Die sehen wirklich sehr lecker aus!
Hallo Jeffrey!
Danke für deinen tollen Artikel über die Lichtwurzel.
Ich selbst konzentriere mich immer auf Heilwirkungen, da kommen mir solch lukullische Anregungen gerade recht.
Liebe Grüße von
Hans-Martin Aurich
Hallo Hans-Martin! Deine Worte ehren mich, danke dir vielmals, ich freue mich wirklich sehr darüber 🙂 Ganz liebe Grüße!